Wenn mir der gestrige Wettkampf besonders in Erinnerung bleibt, dann weil ich noch nie so gefroren habe. Als ich die Olympiahalle nach dem Schwimmen laufenderweise zur Wechselzone verließ, traf mich die Kälte wie ein Schlag ins Gesicht. Beim Einrichten der Wechselzone 2 Stunden vorher war das Wetter noch sonnig mit einigen Wolken und ich legte sogar meine Sonnenbrille bereit. Doch mit dem Start der ersten Teilnehmer zog eine Gewitterfront auf und es regnete während des gesamten Wettkampfs. Was mir in Zell a. See letztes Jahr noch gut tat, war dieses Mal eine Quälerei. Ich fühlte mich die ganze Zeit wie benommen und alles lief ab wie in Trance. Selbst mein Laufstil litt darunter und ich verlor am Anfang viel Zeit.
Nach dem Zieleinlauf zitterte ich so stark, dass ich kaum etwas Essen konnte, und musste mich 20 min unter die heiße Dusche stellen, bis ich wieder ganz bei Sinnen war. Da machten sich die 5 kg Fett, die ich in den letzten Monaten verloren habe, negativ bemerkbar. Ich kann jetzt Jan Ullrich verstehen, wie er 1998 die Tour gegen Pantani verlor, als er in strömenden Regen nach Les deux Alpes 8 min. einbüßte…
Ansonsten verläuft das Training weitestgehend nach Plan. Letzte Woche musste ich den langen Lauf auf Donnerstag vorziehen, um das Wochenende für den Wettkampf freizubekommen. D.h. vorletzten Sonntag 25 km und am Donnerstag 23 km, aber beides habe ich gut verkraftet. Lediglich Radfahren kommt im Moment etwas zu kurz, aber das liegt eher am unbeständigen Wetter. Ende des Monats steht die 3-Tagestour von München nach Venedig an, bei der jeden Tag mehr als 150 km zu bewältigen sind, da kann ich noch ordentlich Grundlagenausdauerkilometer sammeln. Und letztlich lief gestern sowieso das Radfahren am besten, am schönsten war die Durchfahrt im Olympiastadion, da war es nämlich immer trocken 😉