Einmal quer durch Dänemark
Ich wache früh auf und bin um 8 Uhr startklar. 206 km bis Aalborg ist der Plan, der Tag wird lang. Am Anfang ist es recht gegenwindig und die Landschaft wird hügelig, das kann ja noch lustig werden. Schon die ersten 50 km sind etwas zäh. Ich passiere einen menschenleeren Badesee und nach dem zweiten Anstieg komme ich nach Jelling auf ein „Hochplateau“. Dort gönne ich mir ein zweites Frühstück. Obwohl da jemand am Tresen steht, gibt es nur Selbstbedienung und die Bezahlung erfolgt über ein Tablet. Ich stelle mir das gerade bei unserem Bäcker vor, da kann man nicht mal mit Kreditkarte zahlen.
Es geht vorbei an Silkeborg, durch viele Wälder, abgelegene Straßen und einsame Landschaften. Hier ist Dänemark wirklich schön und ganz anders als ich es erwartet habe.
Es gibt sogar richtige Anstiege. Die mit 10 kg Gepäck und die Aussicht auf 206 km auch irgendwie anstrengend sind…
Und wenn die Straße mal größer ist, gibt es IMMER einen Radweg, wie hier bei Viborg. Den Ort passiere ich bei km 115 und es ist Mittagessenszeit. Eigentlich führt die Route am Ort vorbei, aber ich habe Hunger. Verzweifelt versuche ich ein Zentrum zu finden und lande schließlich am Bahnhofskiosk.
Noch 90 km und es wird zum Glück immer flacher. Das zieht sich. Am Schluss geht es noch durch einen endlosen, abgelegenen Wald, in dem man sicher auch übernachten könnte. Ich bin so froh als ich nach über 11h auf dem Campingplatz in Aalborg einlaufe. Die Rezeption hat schon geschlossen, Check-In am Automaten. Ich buche mir einen Stellplatz für 1-Personen-Bikerpacker-Zelte und suche mir dann aber einen schöneren Platz, da ich keine Lust habe, mich da noch dazu zu quetschen direkt an den Waschräumen.
Besonders in Erinnerung habe ich die schöne, offene Küche und Aufenthaltsraum. Ich koche mir ein Riesenschüssel Spaghetti und gucke mit den anderen Leuten Olympia im Fernsehen. Morgen nur noch 70 km zur Norwegen Fähre nach Hirtshals um 12:45 Uhr, das sollte machbar sein. Es sind sogar 1600 Hm zusammengekommen, das wundert mich nicht.