Juchuu, Oslo, ich komme!
Heute klingelt der Wecker um 5 Uhr, da ich meinen Bus um 7 Uhr erreichen muss. Was für eine schöne Morgenstimmung an meinem Lagerplatz:
Pünktlich um 6:45 Uhr komme ich am Busbahnhof an und lade gleich mein Fahrrad in den Bus ein, der schon bereitsteht.
Die nun folgenden 2,5h Busfahrt genieße ich in vollen Zügen mit frischem Kaffee und fantastischen Ausblicken in die norwegische Landschaft. Ich bin in Norwegen!
Der Bus fährt nach Oslo, da könnte ich einfach sitzen bleiben, aber ich mache ja keine Busreise zum Nordkap. Und das erhebende Gefühl mit dem Rad in Oslo einzufahren, will ich mir nicht nehmen lassen. Deswegen steige ich wie geplant in Larvik aus und nehme die knapp 120 km in Angriff.
Zur Fähre nach Moss gibt es zwei Wege, einen verschlungenen an der Küste und den direkten auf einem kleinen Höhenzug. Ich entscheide mich für Letzteren und freue mich über die Aussicht. Rückenwind habe ich auch noch, so dass die 50 km zur Fähre wie im Flug vergehen. Das macht richtig Spaß.
Schöne Radwege gibt es hier auch:
Als ich zur Fähre komme, suche ich nach einem Ticketschalter, vergebens. Man kann einfach drauffahren und los gehts. Ich korrigiere: draufschieben. Das lerne ich gleich für den Rest der Tour, auf Fähren schiebt man sein Fahrrad, sonst riskiert man einen Anschiss. Und diese ist auch noch elektrisch, warum fahren nicht alle so?
Ich nutze die Zeit auf der Fähre zum Mittagessen. Dies scheint eine gut frequentierte Route zu sein: Keine Wartezeit und ein gut bestücktes Self-Service-Restaurant. Auf halber Strecke kommt uns die andere Fähre entgegen.
Die weitere Strecke nach Oslo verläuft oft auf Radwegen entlang der Bundesstraße. Leider bauen die Norweger die Radwege so wie in Deutschland: Hauptsache freie Fahrt für die Autos, die Radler werden schon irgendwie zurechtkommen. Erst am Ende wird es etwas ruhiger. Und ich treffe sehr viele andere Rennradler, wobei die meisten nicht grüßen. Entweder betrachtet man mich mit meinem Gepäck nicht als zugehörig oder Fremde werden eben nicht gegrüßt.
Kurz vor Oslo komme ich am botanischen Institut der Uni vorbei.
Die Radwege werden immer größer, die Menschen immer mehr und schließlich bin ich am Meer.
Jetzt geht es nach Oslo hinein, was für ein erhebendes Gefühl. Oben am Berg sieht man schon den Holmenkollen, die berühmte Skiflugschanze.
Ich verfahre mich noch kurz und kämpfe die letzten Kilometer direkt durch die Stadt bis zu meinem Hotel.
Im Hotel werde ich sehr herzlich begrüßt und fühle mich sofort pudelwohl. Wunderbar zwei Nächte zum Entspannen. Nachdem ich meine Kleidung gewaschen habe, mache ich noch einen Abstecher in die Stadt.
Von Hamburg nach Oslo mit dem Fahrrad. Mega!
Ich freue mich einfach nur auf einen entspannten Tag und viel Essen…