Fazit: Nordkap 2024

Selbst heute, über 4 Monate nach meiner Tour, ist der Gedanke, von Hamburg mit dem Fahrrad zum Nordkap gefahren zu sein, immer noch surreal für mich. Ich kann mich an jeden einzelnen Tag erinnern, die Strecken, Landschaften und Unterkünfte, die Fähren und alles andere. Es wird für mich immer ein herausragendes Erlebnis bleiben. Und ich habe fast ganz Norwegen gesehen, das ist mir immer wieder bewusst geworden, wenn ich mit Einheimischen gesprochen habe. Besonders begeistert haben mich Tag 13. Und dann der gesamte Norden ab der Senja. Für mich definitiv eine der besten Touren, wenn nicht die beste Tour, die ich jemals unternommen habe. Allerdings bin ich eben auch leidenschaftlicher Radfahrer. Gefällt mir jetzt fast besser als Trekking.

Streckenwahl

Die Strecke von Hamburg durch Dänemark bis Hirtshals fand ich gut zum Eingewöhnen. Darüber hinaus kenne ich Hamburg recht gut und es bestand für mich auch der Reiz vom Bekannten ins Unbekannte aufzubrechen, von Deutschland meinem Heimatland, nach Norwegen zum Nordkap.

Die Norwegen-Route ist sehr abwechslungsreich, es wir nie langweilig. Vor allem die Berge, Fjorde, viele Seen und das Meer haben mich immer wieder begeistert. Mit dem Rad auf den Lofoten, ein Traum wurde wahr! Wenngleich ich dann auch froh war, diese zu verlassen. Ab der Senja wird es dann endgültig ruhiger und nordischer, die Sonne bekommt diesen einmaligen Glanz und auch Kälte, die sie nur nördlich des Polarkreises ausstrahlt.

Übrigens hatte ich insgesamt 2883 km. Diese sind OHNE die Fähren, wirklich die reine Fahrtstrecke gerechnet. Ich habe deshalb bei Fährüberfahrten die Aufzeichnungen auch immer gestoppt. komoot.de rechnet bei Planungen immer die Fährstrecke hinzu. Deswegen kommen viele Leute auf mehr als 3000 km.

Rückreise

Mit Bus 110 vom Nordkap über Honningsvåg nach Alta und von dort mit dem Flieger über Oslo nach Hause. Den Radkarton bekam ich beim Zwischenstopp im Intersport Honningsvåg. In Alta schaut es eher mau aus. Es soll aber auch Leute geben, die sich selbst Radkartons basteln, z.B. aus Umzugskartons.

Der Flug von Alta nach Oslo mit Norwegian oder SAS ist eher unproblematisch und kurzfristig auch recht günstig zu buchen. Ab Oslo kann es je nach Zielflughafen etwas teurer werden. Von der Rückreise mit der Bahn muss ich eher abraten, zumindest in Schweden ist Fahrradmitnahme nicht offiziell möglich.

Meine Etappen

TagVonNachStreckeHöhenmeter
1HamburgWittensee108446
2WittenseeKolding150923
3KoldingAalborg2061617
4AaalborgHirtshals69322
5LarvikOslo118961
6OsloLillehammer1901627
7LillehammerHjerkinnholen1681829
8HjerkinnholenTrondheim1931512
9TrondheimBangsund1411602
10BangsundBrønnøysund1962215
11BrønnøysundTjøtta31195
12TjøttaNesna69368
13NesnaStorvik1681641
14StorvikBodø971380
15MoskenesStamsund73796
16StamsundSortland1451039
17SortlandSkaland143997
18SkalandTromsø97998
19TromsøSekkemo1721864
20SekkemoAlta1111209
21AltaNordkaptunnel1751574
22NordkaptunnelNordkap631203
Gesamt288326318
⌀ 131⌀ 1196

Fähren

Die Fähren haben mich zum Ende hin immer mehr genervt. Sie machen die Tagesplanung komplizierter, wenn man keine 2h oder länger am Fähranleger rumstehen möchte. Denn Restaurants oder Imbisse gibt es eher selten, manchmal Warteräume, manchmal nur ein Klohäuschen und manchmal gar nichts. Bei Regen macht es dann noch weniger Spaß zu warten.

Es gab Tage mit 3 Fährüberfahrten in kurzem Abstand (Tag 13). Es gab Fähren mit tollem Mittagessen, Würstchen oder Waffeln, aber auch Fähren, mit gar nix oder höchstens einem Getränkeautomat. Zumindest Steckdosen gab es eigentlich immer, meist eher oben an der Decke in den Aufenthaltsräumen für Bildschirme oder anderem technischen Gerät.

Fast alle 17 Fähren waren für Radfahrer kostenlos, insbesondere auch die lange Fährüberfahrt auf die Lofoten. Nur die Fährüberfahrt nach Larvik (ca. 70 EUR) und nach Vanvikan und Hofles (ein paar EUR) haben etwas gekostet.

TagRouteHäufigkeit 2024DauerFahrplan
4Hirtshals – Larvik12:45 / 22:153:45Colorline
5Moss – Hortenalle 15-20 min0:30Bastø Fosen
9Trondheim – Vanvikanalle 1-2,5h0:25ATB 810
10Lund – Hoflesalle 1-1:50h0:25Torghatten 965
10Holm – Vennesundalle 1h0:18Torghatten 18-115
11Horn – Andalsvågalle 1h0:18Route 18-153
11Forvik – Tjøtta0:45Route 18-167
12Levang – Nesnaalle 1h0:25Route 18-335
13Kilboghamn – Jektvikalle 2-3h1:00Route 18-414
13Forøy – Ågskardetca. alle 1h0:13Route 18-421
13Ørnes – Vassdalsvikalle 2-4h (!)0:45Route 18-435
14Bodø – Moskenesalle 1-4h3:15Route 18-782
16Fiskebøl – Melbualle 1-2h0:25Route 18-732
17Andenes – Gryllefjord (Senja)Früh und abends (!)1:40Route 180
18Brensholmen – Botnhamnalle 2-3h0:45Route 181
19Breivikeidet – Svensbyalle 1h und öfter0:30 ?Nordled 191
19Lyngseidet – Olderdalenalle 1h und öfter0:30 ?Nordled 190

Tunnel

Auf der Norwegen-Route gibt es mindestens ebensoviele Tunnel wie Fähren. Wobei ich schreibe hier nicht von 100 m langen Tunnel, sondern kilometerlangen! Zum Glück sind alle Tunnel sehr gut beleuchtet. Nur ganz wenige haben eine abgetrennte Fahrradspur oder Fußweg. Deswegen ist es für die Psyche doch immer ganz gut, wenn man gute Beleuchtung und Reflektoren dabei hat. Mir haben diese gereicht.

Der Nordkaptunnel ist dann die Krönung mit 7 km, und eine 3 km langen Ab- und Auffahrt. Aber letztlich wird man gut darauf vorbereitet.

Preise

Norwegen ist teuer, das ist allgemein bekannt. Besonders die Lebensmittel Natürlich kann man mit Zelten viel Geld sparen, wenn man das möchte. Mich haben die 23 Tage etwa 3000 EUR gekostet mit An- und Abreise. Ich habe etwa die Hälfte in Hotels (booking.com), Ferienwohnungen oder AirBnb verbracht, die andere Hälfte auf Campingplätzen oder Wildcampen.

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