Die letzten Kilometer nach Bodø über den Saltstraumen
Der Ausblick beim Frühstück ist kaum zu überbieten:
Morgen soll es nochmal schön werden, bevor es die Tage danach wieder unbeständiger wird. Diesen schönen Tag will ich auf jeden Fall auf den Lofoten nutzen. Also ist heute das Ziel die Fähre von Bodø nach Moskenes um 15 Uhr zu erreichen und sich gar nicht lange in Bodø aufzuhalten. Bei der gleich anstehenden Tunneldurchfahrt fängt nun auch mein Rücklicht an zu spinnen. Manchmal blinkt es, manchmal nicht, dann ist es wieder aus. Ich montiere das inzwischen getrocknete Vorderlicht provisorisch als Rücklicht, das sollte erst mal ausreichen.
Schon am ersten Berg fährt mir Ritch davon, er muss angeblich noch ein paar E-Mails schreiben…
Die Strecke ist landschaftlich wieder sehr reizvoll, aber je näher ich nach Bodø komme, desto mehr Verkehr gibt es. Kurz vor Bodø dann die beeindruckende Brücke über den Saltstraumen, den größten Gezeitenstrom der Welt. Dort esse ich auch was im Supermarkt, wo mir eine laute, große Gruppe von Italienern auffällt. Ich sollte sie auf der Fähre und auf meiner Wanderung auf den Reinebringen wiedertreffen.
In den Randbezirken von Bodø stehe ich plötzlich vor einem XXL Outdoor Store und denke mir, es wäre eine gute Gelegenheit, endlich eine gescheite Regenjacke für den Polarkreis zu besorgen. Mit Kapuze. Und wirklich die haben eine Riesen-Auswahl bei absolut moderaten Preise. 160 EUR für eine Goretex-Jacke, da kann man nichts sagen.
Im Hafen treffe ich auch Ritch wieder und dann geht es auf die 4-stündige Überfahrt nach Moskenes, die wie fast alle Fährüberfahrten in Norwegen kostenlos für Zweiradfahrer ist. Allerdings muss man sich vorher im Internet registrieren.
Auf der Überfahrt weihe ich gleich meine neue Jacke ein. An Board ist es ziemlich windig. Nach 3 Stunden tauchen die Lofoten auf. Ich nähere mich meinem Sehnsuchtsziel!
Direkt neben dem Fähranleger geht’s gleich auf den Campingplatz und gefühlt 50% der Passagiere peilen dieses Ziel an. Obwohl es da recht voll ist, kann man sich schön im Gelände verteilen. Wer möchte kann sogar relativ alleine am Meer übernachten, aber dann sind die Wege zur Toilette und Küche auch weiter. Ich wähle die bequeme Variante, ich bleibe ja nur eine Nacht. Alle sind sehr freundlich und der Preis ist auch ok. Bei dem Andrang nicht selbstverständlich.
„With my bike on the Lofoten“ war mein Traum und jetzt ist er Realität 🙂