Tag 6: Grand Col Ferret – Champex Lac km 128-149

Irgendwie habe ich diese Nacht sehr unruhig geschlafen. Das Zelt hat öfters geraschelt und ich habe mich gefragt, ob es hier wohl Bären gibt.

Ich lasse mir viel Zeit und genieße den Sonnenaufgang.

Von der Passhöhe führt ein verlockender Pfad weg Richtung Grandes Jorasses und ein Blick auf die Karte verrät mir, dass das eine inoffizielle Alternative zum TMB sein könnte. Wahrscheinlich ist der Weg etwas zu ausgesetzt, aber ich bin ja berg- und klettererfahren. Da man damit auch etwas Strecke spart, schlage ich den Weg ein.

Es gibt nur eine kurze, ausgesetzte Stelle und ich bin komplett alleine. So gefällt mir das. Schon fast im Tal muss ich mich mit einem mulmigen Gefühl durch die Kuhherde kämpfen.

Beim ersten Supermarkt gönne ich mir ein zweites Frühstück mit leckerem Schweizer Käse und Rivella.

Danach geht es langsam das Tal hinunter und ab und zu gibt es Schilder vom UTMB. Das ist der Ultra-Trail-Du-Mont-Blanc. Schon wieder so ein Wahnsinns-Lauf. Der Rekord für die TMB-Umrundung liegt bei 19:37 Stunden.

Ach, die Schweiz ist einfach nett…

Am Ende geht es dann noch mal 400 Höhenmeter nach Champex-Lac hoch. Der Ort und See liegen wunderschön.

Ich gehe noch bis zum Campingplatz, der eher klein und wieder etwas überlaufen ist. Im Supermarkt kaufe ich mir Abendessen. Später trudelt Ben ein. Er saß mit mir beim Pizzaessen in Les Chapieux zusammen und ich habe ihn untewegs noch ein paar Mal getroffen. Wir verabreden uns auf ein Bier abends auf dem Campingplatz. Er ist erst 28, könnte mein Sohn sein und kommt aus England. Er hat sich ein halbes Jahr freigenommen und will nach dem TMB nach Indien. Ich finde es ganz nett, nicht alleine zu sein und mal etwas quatschen zu können.

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